Reiseimpfung: Was zu beachten ist

Rundreise in Kambodscha, in Afrika die Big-Five sehen oder in Australien Koalas streicheln – Sommerzeit ist Reisezeit und viele Menschen treibt es in den Ferien in die weite Ferne. Damit steigt allerdings auch das Risiko, eine Infektionskrankheit als Reisesouvenir mit nach Hause zu bringen. Diese Gefahr ist größer als viele Reisende denken. Nicht wenige Touristen infizieren sich vor allem in Ländern mit einem warmen oder tropischen Klima mit Krankheitserregern, die dort verbreitet sind. Dabei gibt es für viele solche Erkrankungen einen wirksamen Schutz: die Impfung oder die medikamentöse Vorbeugung.

Impfungen bieten auch Schutz vor tropischen Infektionskrankheiten, wie sie die Tigermücke übertragen kann.

Damit der Traumurlaub auch als solcher in Erinnerung bleibt, empfiehlt sich ein Besuch in Ihrer hausärztlichen Praxis, wo man sich nicht nur mit den speziellen Fragen rund um die Reiseimpfung auskennt, sondern diesen auch mit Blick auf Ihre individuellen Bedürfnisse anpassen kann.  Denn aufgrund der großen Anzahl unterschiedlichster Reiseziele und individueller Urlaubsaktivitäten ist eine universelle Reiseimpfempfehlung nicht möglich. „Daher ist es wichtig, die Reisemodalitäten zu beachten“, erklärt Prof. Dr. med. Jörg Schelling, Facharzt für Allgemeinmedizin in Martinsried und Vorstandsmitglied der Deutschen Fachgesellschaft für Reisemedizin. „Je nachdem, ob man eine Rucksackreise oder Pauschaltour plant, verändern sich die Risiken und entsprechend muss man die Impfungen anpassen“, betont der Experte. Darüber hinaus seien Reiseimpfberatungen in Ihrer hausärztlichen Praxis eine optimale Gelegenheit, um den individuellen Impfstatus zu überprüfen und mögliche Impflücken auch bei Tetanus und den anderen den Standardimpfungen zu schließen. Denn unabhängig von Urlaubsreisen sollten Sie Ihren Impfschutz regelmäßig überprüfen lassen. „Gerade die Auffrischimpfungen sollte jeder haben“, rät Prof. Schelling.

"Lieber spät als gar nicht impfen lassen"

Wichtig sei auch, diese Vorsorgemaßnahmen rechtzeitig einzuplanen, da einige Reiseimpfungen erst nach einer Weile wirken.  „Vier bis sechs Wochen reichen in der Regel aus. Damit kann man fast alle Impfungen durchführen“, erläutert Prof. Schelling. In jedem Fall aber gelte: Lieber spät als gar nicht impfen lassen. „Auch noch eine Woche vor der Reise ist es möglich, die notwendigsten Impfungen durchzuführen“, so Prof. Schelling.

Bei Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt erhalten Sie neben den für Sie wichtigen Reiseimpfungen zudem wichtige Informationen über persönliche Risiken bei Vorerkrankungen und was Sie bei einer Dauermedikation im Urlaub beachten sollten, also wieviel der Medikamente Sie mitnehmen müssen, ob die Dosierung unter veränderten Klimabedingungen passt oder wie Sie die möglicherweise temperatursensiblen Medikamente am besten transportieren und lagern.

Kostenübernahme? Kasse fragen!

Gut zu wissen: Die Kosten für einige, aber nicht alle Reiseimpfung werden von den Kassen übernommen.  Daher ist es wichtig, sich bei Ihrer Krankenkasse zu erkundigen, ob und in welcher Höhe die Kosten übernommen werden.

 

KBV-Link mit den wichtigsten Reiseimpfungen:

www.kbv.de/html/4193.php