Beim Aktionstag am 20. November 2024 steht die Gesundheit der Leber im Fokus: „Leber gut – alles gut“. Der Termin für den 25. Deutschen Lebertag ist gut gewählt: Steht doch der Dezember vor der Tür – und mit ihm die Zeit der genussvollen Feiern und Feste im Advent und zu Weihnachten. Für die Leber wird das ungemütlich. Dominosteine, Spekulatius, Glühwein und mehrgängige Weihnachtsmenüs mit Weinbegleitung – kurz, das, was für viele das Schönste an der Advents- und Weihnachtszeit ist, kann der Leber massiv zu schaffen machen.
Woran die Leber am häufigsten leidet
Lebererkrankungen stellen weltweit ein ernstes und oft unterschätztes Gesundheitsproblem dar. Neben Virusinfektionen und übermäßigem Alkoholkonsum spielen zunehmend auch Folgen des modernen Lebensstils einer Wohlstandsgesellschaft eine Rolle. Durch zu wenig körperliche Aktivität und ein überreiches Nahrungsangebot sind Fettlebererkrankungen weltweit auf dem Vormarsch. Nach Angaben der Deutschen Leberhilfe sind in Deutschland jeder vierte Erwachsene und jedes dritte übergewichtige Kind von einer Steatotischen Lebererkrankung, auch Fettleber genannt, betroffen.
Das Problem: Die Leber leidet leise. Wegen ihrer in den ersten Stadien eher unspezifischen Symptome wie Müdigkeit, Juckreiz oder Kopfschmerzen werden meist nicht gleich als Warensignal der Leber identifiziert. Oft wird die leise Lebererkrankung aber nur zufällig entdeckt. Gefährliche Folgeerkrankungen sind Leberentzündung, Leberzirrhose und Leberkrebs.
Um schwerwiegende Krankheitsverläufe und Todesfälle zu vermeiden, sind Prävention und Früherkennung entscheidend. Denn im Verlauf der unbehandelten Erkrankung kann sich eine Fettleberentzündung bilden, die zu Leberzirrhose und Leberzellkrebs führen kann.
Die Deutsche Leberstiftung rät zur regelmäßigen Kontrolle der Leberwerte bei Risikopatienten. „Störungen der Leberzellen sowie der Leberleistung, die auf eine Erkrankung hinweisen, kann man in der Regel gut an verschiedenen Leberwerten im Blut erkennen. Zu den wichtigsten Leberenzymen zählen: GPT – Glutamat-Pyruvat-Transaminase (auch ALT), GOT – Glutamat-Oxalacetat-Transaminase (auch AST) und gGT – Gamma-Glutamyl-Transferase. Die Kontrolle der Leberwerte ist in der Regel nicht in einer Routineuntersuchung enthalten. Es gibt jedoch bestimmte Risikokonstellationen, bei denen die Leberwerte geprüft werden sollten, wie beispielsweise Diabetes mellitus, Übergewicht, Adipositas oder übermäßiger Alkoholkonsum. Sind die Leberwerte erhöht, sollte die Ursache immer abgeklärt werden“, heißt es dort in der aktuellen Veröffentlichung zum Deutschen Lebertag.
Das hält die Leber gesund
Wir essen zu viel und bewegen uns zu wenig. Das hat Folgen für die Lebergesundheit: Neben Bewegungsmangel, ungesunder Ernährung und übermäßigem Alkoholgenuss sind es die überflüssigen Kilos auf der Waage, die der Leber zusetzen. Entscheidend zur Bestimmung des eigenen Risikos ist vor allem die Messung des Bauchumfangs: Bei Frau kann es ab einem Umfang von 88 cm gefährlich werden, bei Männern ab 102 cm.
Folglich sollte es auch in der Vorweihnachtszeit heißen: Gemütlichkeit und maßvolles Schlemmen genießen, ohne dass es für die Leber ungemütlich wird. Hier sind einige Tipps der Deutschen Leberstiftung für eine leberfreundliche Advents- und Weihnachtszeit:
Ausgewogene Mahlzeiten
Ersetzen Sie reichhaltige Festmahlzeiten durch leichte und ballaststoffreiche Gerichte – diese unterstützen die Verdauung. Der Leber zuliebe könnten Sie zum Beispiel auf Klassiker wie die Weihnachtsgans verzichten und stattdessen feinen See-Fisch und Meeresfrüchte mit knackigem Gemüse servieren. Als Vorspeisen eignen sich leichte Suppen und frische Salate. Statt süßer Desserts empfehlen sich Obstspieße, die zur Feier des Tages in flüssige Schokolade gedippt werden können.
Maßvolles Genießen
Generell gilt auch bei der Lebergesundheit: Die Dosis macht das Gift. Gönnen Sie sich die Festtagsleckereien, aber in Maßen.
Noch ein Tipp: Gehen Sie nicht hungrig auf eine Weihnachtsfeier. Langsames und bewusstes Essen ist nicht nur genussvoller, sondern verhindert auch eine zu große Völlerei. Eine Pause zwischen den Gängen ist auch sinnvoll, da das Sättigungsgefühl nach circa 15 Minuten einsetzt.
Reduzierung von Alkohol
Beschränken Sie den Alkoholkonsum, Alkohol belastet die Leber zusätzlich. Trinken Sie stattdessen ausreichend Wasser oder Kräutertees. Das fördert den Stoffwechsel und unterstützt die Leber bei ihren zahlreichen Funktionen. Auch Kaffee wird ein positiver Effekt auf die Leber nachgesagt.
Bewegung einplanen
Nach dem Essen sollst Du keinesfalls ruhen: Planen Sie nach den Mahlzeiten Spaziergänge oder leichte körperliche Aktivitäten ein, um den Stoffwechsel zu unterstützen und gleichzeitig das Immunsystem zu stärken.
Fazit: Mit diesen Tipps und bewusstem Maßhalten lassen sich in der Adventszeit und beim Weihnachtsessen überflüssige Kalorien einsparen. Niemand muss auf den Genuss verzichten, sondern nur kalorienärmere und gesündere Alternativen wählen und kann damit die Lebergesundheit unterstützen.