Influenza: Im Herbst gegen Grippe impfen lassen

Die Ständige Impfkommission beim Robert Koch-Institut in Berlin empfiehlt Menschen mit erhöhtem gesundheitlichen Risiko jährlich eine Grippe-Impfung – vorzugsweise in den Monaten Oktober und November. Diese Saison 2022/23 könnte die Grippewelle stärker ausfallen, wenn sie ähnlich wie auf der Südhalbkugel in Australien verläuft.

Die Ständige Impfkommission beim Robert Koch-Institut in Berlin empfiehlt Menschen ab 60 Jahren, Erwachsenen und Kindern (ab 6 Monaten) mit erhöhtem gesundheitlichen Risiko sowie Schwangeren ab dem 2. Trimenon (bei erhöhter gesundheitlicher Gefahrdung infolge einer Grunderkrankung ab dem 1. Trimenon) jährlich eine Grippe-Impfung – vorzugsweise in den Monaten Oktober und November. Diese Saison 2022/23 könnte die Grippewelle stärker ausfallen, wenn sie ähnlich wie auf der Südhalbkugel in Australien verläuft.

In den letzten Jahren blieb die Zahl der Grippe-Kranken relativ niedrig. Hygienemaßnahmen wie Maske-Tragen, Händewaschen, Schließungen von Gemeinschaftseinrichtungen, Homeoffice und Abstandhalten hatten dafür gesorgt. Doch mit nachlassender Konsequenz in der Bevölkerung bei der Umsetzung der Hygienemaßnahmen könnte sich dies ändern. Zumindest war es so in Australien. Dort kam die Influenza früher als üblich und war ungewöhnlich stark.

Da Australien in der südlichen Hemisphäre liegt, herrscht dort von Juni bis August Winter. Die Grippe-Saison dort deutet an, was in der nördlichen Hemisphäre passieren kann. Und in diesem Winter haben Australier eine der schlimmsten Grippe-Wellen seit fünf Jahren hinter sich. Es gibt zwei mögliche Gründe, warum Menschen in diesem Jahr anfälliger für die Grippe (Influenza) sein könnten: Erstens stecken sie sich aufgrund gelockerter Maßnahmen eher an und zweitens herrscht unter den Menschen aufgrund der wenigen Grippe-Fälle in den letzten zwei Jahren eine geringere Immunität.

Bayern empfiehlt allen Altersgruppen die Impfung – Impfschutz ist nach zwei Wochen ausgebildet

Menschen ab 60 Jahren und Risikopatienten sollten sich im Herbst gegen Grippe impfen lassen. Das bedeutet aber nicht, dass die Grippe-Impfung für andere nicht ebenso sinnvoll sein kann. In vielen Bundesländern ist die Influenzaimpfung sowohl für Kinder als auch Erwachsene ohne Grunderkrankung ab einem Alter von 6 Monaten öffentlich empfohlen (neben Bayern auch in Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg, Bremen, Niederachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen) und viele Krankenkassen erstatten die Grippe-Impfung allen Patienten, für die der Impfstoff zugelassen ist. Bis der Impfschutz voll wirksam ist, dauert es etwa 2 Wochen.

Grippe-Viren (Influenza-Viren) verbreiten sich überwiegend durch Tröpfcheninfektion, insbesondere durch Partikel, die beim Husten oder Niesen entstehen und über geringe Distanz auf die Schleimhäute der Atemwege von Kontaktpersonen gelangen. Aber auch Aerosole, die länger in der Raumluft schweben, können eine Infektion verursachen. Darüber hinaus ist in geringerem Maße eine Übertragung auch über Hände und Oberflächen möglich, die durch virushaltige Sekrete verunreinigt sind. Bei schweren Verläufen ist vor allem die Lunge betroffen. Es kann sich eine Lungenentzündung durch die Influenza-Viren selbst entwickeln oder über eine Superinfektion durch eine zusätzliche bakterielle Infektion zu einer Lungenentzündung kommen. Es können sich chronische Lungenerkrankungen deutlich verschlechtern oder es können andere Organe in Mitleidenschaft gezogen werden.

Quellen: