Grippewelle rollt: Jetzt noch impfen?

Fieber, Husten, ausgeprägtes Krankheitsgefühl – die Grippewelle hat begonnen. Für eine Impfung ist es aber nicht zu spät.

Vor allem für Risikogruppen - dazu gehören auch Personen Ü-60 - lohnt sich die Grippeimpfung auf jeden Fall.

Fieber, Husten, ausgeprägtes Krankheitsgefühl – die Grippewelle rollt. In der ersten Januarwoche sind rund 11.070 laborbestätigte Fälle an das Robert-Koch-Institut übermittelt worden. Über 1000 Fälle wurden vergangene Woche dem bayerischen Landesamt für Gesundheit gemeldet. Für eine Influenzaimpfung  ist es dennoch nicht zu spät. „Es gibt zwar im Spätherbst ein optimales Zeitfenster für den Grippeschutz, doch auch im Verlauf der Grippewelle kann es noch sinnvoll sein, die Impfung nachzuholen, sagt Prof. Dr. med. Jörg Schelling, Impfexperte und Beauftragter für Wissenschaft und Forschung des Bayerischen Hausärzteverbandes.

„Besser spät als ungeschützt“, lautet seine Devise. Dies gilt umso mehr, da sich erfahrungsgemäß Dauer und Verlauf einer Grippesaison nie genau vorhersagen lassen. Auf die erste Welle kann die nächste folgen. Das zeigte sich zuletzt in der Grippesaison 2022/2023, bei der im März eine zweite Grippewelle durch eine andere Virusvariante startete. Mit einer Grippeimpfung können Sie sich also auch jetzt noch vor einer Ansteckung mit Grippeviren schützen oder den Verlauf einer Infektion mildern.

Für wen die Impfung besonders wichtig ist:

 „Vor allem Menschen mit erhöhtem Gesundheitsrisiko (ab 60 Jahren, Schwangere, chronisch Kranke aller Altersgruppen, medizinisches Personal) sollten sich gegen Influenza impfen lassen“, so Prof. Dr. med. Schelling. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt beraten Sie ausführlich zu den für Sie persönlich empfohlenen Impfungen und können diese auch durchführen.

Vorsichtsmaßnahmen für die Zwischenzeit:

Nach der Impfung dauert es ca. 10 bis 14 Tage, bis der Körper einen ausreichenden Schutz vor einer Ansteckung aufgebaut hat. Durch einfache Vorsichtsmaßnahmen können Sie sich vor einer Infektion in der Zwischenzeit schützen.

Die Grippe (Influenza) wird durch Viren verursacht, die auf zwei Wegen von Mensch zu Mensch übertragen werden. Zum einen über Tröpfcheninfektion: Beim Sprechen, Husten oder Niesen gelangen kleinste Tropfen in die Luft und auf umgebende Flächen. Diese werden eingeatmet oder können später über die Hände durch unbewusstes Berühren des Mundes beziehungsweise anderer Schleimhäute aufgenommen werden. Diesen zweiten Übertragungsweg nennt man auch Schmierinfektion.

Abstand halten: Auf Händeschütteln und andere körpernahe Begrüßungsrituale sollten Sie derzeit lieber verzichten. Meiden Sie möglichst große Menschenmengen und Menschen mit einschlägigen Krankheitssymptomen wie Niesen oder Husten.

Sorgfältige Handhygiene beachten: Klinische Studien haben gezeigt, dass Krankheitserreger über Händeschütteln sowie über das Berühren Türgriffen, Treppengeländern oder Schaltern übertragen werden können. Durch regelmäßiges und gründliches Händewaschen können Sie dieses Ansteckungsrisiko im öffentlichen Raum erheblich reduzieren.

Reinigen und Desinfizieren: Um Schmierinfektionen zu vermeiden, sollten Sie auch Dinge, die sie (und andere) oft anfassen, regelmäßig reinigen. Dabei Mobiltelefon und Computertastatur nicht vergessen.

Immunsystem stärken: Bewegung an der frischen Luft, regelmäßig lüften und vitaminreiche Kost. Auch Dampfbäder oder Nasenduschen wirken gut – sind die Schleimhäute nicht ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt, werden sie rissig und somit durchlässig für Krankheitserreger.