Bluthochdruck (Hypertonie) bleibt häufig lange unbemerkt. Mehr zu den Ursachen, Risiken und Therapie.
Laut einer aktuellen Analyse leiden weltweit über 1,2 Milliarden Menschen zwischen 30 und 79 Jahren an Bluthochdruck. Das sind doppelt so viele wie noch vor 30 Jahren. Die globale Studie zeigt außerdem, dass nur jeder Zweite von seinem zu hohen Blutdruck weiß. Auch würden viele Menschen mit zu hohem Blutdruck nicht ausreichend behandelt: Nur bei jedem fünften Hypertoniker weltweit sei das der Fall.
Dabei ist das Risiko groß. Nicht umsonst nennt die WHO den Bluthochdruck den „stillen Killer“. Ein dauerhaft erhöhter Blutdruck schädigt wichtige Organe wie das Herz und die Herzkranzgefäße, andere Blutgefäße, das Gehirn, die Augen und die Nieren und kann auf Dauer lebensbedrohliche Folgen haben.
Regelmäßig Kontrollieren
Schon allein deswegen sollten Sie ihn spätestens ab 40 Jahren kontrollieren oder beim Arzt messen lassen. Auch ist es besonders wichtig, Risikofaktoren zu erkennen und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen – fragen Sie in Ihrer hausärztlichen Praxis.
Wie lässt sich Bluthochdruck vorbeugen?
Die wichtigsten Risikofaktoren für erhöhten Blutdruck sind mangelnde Bewegung, Übergewicht, ungesunde Ernährung, Stress sowie erhöhter Alkoholkonsum. Da diese Lebensstilfaktoren veränderbar sind, ergibt sich ein hohes Präventionspotenzial. Damit steht fest: Ein gesunder Lebensstil ist das erste Mittel gegen hohen Blutdruck. Zur Vorbeugung, aber auch schon bei höheren werten. Zum Beispiel können Patienten mit hochnormalen Werten (130-139/85-89 mmHg) mit wenigen Änderungen des Lebensstils ihre Werte wieder in den grünen Bereich bringen.
Hier einige Tipps:
Wer sich regelmäßig körperlich bewegt, kann den Blutdruck senken und so entscheidend dazu beitragen, schweren Herz-Kreislauf-Ereignissen wie Herzinfarkt und Schlaganfall vorzubeugen.
Ernährung: Finger weg vom Salzstreuer. Eine Reduktion des täglichen Konsums von Kochsalz auf unter 5 Gramm kann den Blutdruck bis zu 8 mmHg senken. Die Deutsche Herzstiftung empfiehlt maximal einen knappen Teelöffel Salz pro Tag.
Die Mittelmeerküche – also Gemüse, Obst und Fisch, außerdem gute Öle – schmeckt nicht nur, sondern schützt auch Herz und Gefäße. Auch Knoblauch, Feldsalat, Grünkohl, Meerrettich, Spinat, Rote Bete, Spargel, weiße Bohnen, Erbsen, Aprikosen, Rhabarber, Pistazien, Walnüsse, Kokosmilch und Tomatenmark sollten möglichst oft auf dem Speisezettel stehen.
Weg mit dem Speck: Übergewicht gilt als ein bedeutender Bluthochdruck-Risikofaktor. Laut Deutscher Herzstiftung kann bereits eine Gewichtsabnahme von im Durchschnitt vier Kilogramm den systolischen Blutdruck um durchschnittlich 4 mmHg und den diastolischen Blutdruck um 2 mmHg senken, jedes weitere Kilo senkt den Druck um jeweils weitere 1-2 mmHg.
Wichtiger als die Kilos auf der Waage ist die Fettverteilung. Bauchfett produziert Hormone und Entzündungsstoffe, die nicht nur den Blutdruck, sondern auch die Blutzucker- und Blutfettwerte steigen lassen.
Aufs Rauchen verzichten. Schon eine Woche nach dem Rauchstopp sinkt der Blutdruck.
Mehr dazu finden Sie auf den Seiten der Deutschen Herzstiftung (https://herzstiftung.de/ihre-herzgesundheit/gesund-bleiben/bluthochdruck/systolischer-und-diastolischer-blutdruck)